Wo anfangen, wo aufhören, in meinen Anthony William Erfahrungsbericht? Mein Leidensweg begann 2012 nach einer Trennung mit chronischen Schlafstörungen, die sich schnell in den absoluten Wahnsinn verwandelten. 2015 kam dann der Zusammenbruch, nach einer nicht diagnostizierten Erkrankung mit Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber, ausgelöst durch EBV) wurde ich stattdessen mit Burnout/Depression diagnostiziert. Von da an stand ich schon sehr wackelig auf den Beinen, mit immer wiederkehrenden Infekten. Von den Ärzten bekam ich Antiddepressiva aufs Auge gedrückt, was zumindest gegen die Schlafstörung half.
2018 dann, nach einem anstrengenden Abenteuerurlaub erkrankte ich im November an Grippe und wurde nie mehr gesund. Schon vorher machte sich im ganzen Körper ein Entzündungsgeschehen bemerkbar, z.B. Sehnen und Bänder im Handgelenk oder Knie entzündeten sich. Nach der Grippe kamen noch weitere Symptome hinzu: unerklärliche Schweißausbrüche, Kraft- und Energielosigkeit, Nasennebenhöhlenentzündung, Schmerzen, Muskelschwäche, Brainfog, Kopfschmerzen.
So schleppte ich mich noch durch das ganze Jahr 2019, musste alles aufgeben, war nicht mehr arbeitsfähig und ich musste jegliche Zukunftspläne canceln.
Mein Anthony William Erfahrungsbericht
Bereits Anfang 2019 stieß ich durch eine Heilerin und Yoga Lehrerin, die auch in Amerika tätig ist, auf Medical Medium Anthony William. Sie empfahl mir zuerst den Selleriesaft. Daraufhin las ich das Buch Mediale Medizin. Zuvor ernährte ich mich Ketogen, da ich dachte, das wäre das richtige Ernährungskonzept für mich. Mediale Medizin aber überzeugte mich vollkommen und ich begann auch im Internet viel zu recherchieren, hörte die Radioshows und las in den FB Gruppen. Weil ich kein Geld hatte, ging ich immer in die örtliche Buchhandlung, um in dem grünen Schilddrüsenbuch zu lesen. Da standen genau die Symptome, die ich hatte, mit entsprechender Erklärung drin. Was ich las und hörte, war für mich alles extrem übereinstimmend mit meiner eigenen Erfahrung, sodass ich unendliches Vertrauen in die Ernährung entwickelte und als meine einzige Chance auf Heilung ansah.
Diagnose ME/CFS
Zu Beginn wollte ich sofort alles umsetzen, aber ich merkte schnell, dass ich finanziell und kräftemäßig an meine Grenzen stieß. Ich ließ dann am Anfang nur die No-Foods weg und aß noch relativ viel Fett. In der Zwischenzeit erhielt ich von einem Allgemeinmediziner die Diagnose ME/CFS. Im Herbst 2019 ging ich dann noch in eine Spezialklinik für ME/CFS. Die Behandlung wirkte sich auf mich sehr negativ aus und danach kam dann der endgültige Zusammenbruch, sodass ich Ende 2019 komplett bettlägrig wurde und massiv auf Hilfe angewiesen war.
Bedauerlicherweise hatte ich nur Pflegestufe 1 bekommen, sodass mich anfangs Freunde und Nachbarn oder gute Seelen aus der Nachbarschaftshilfe mitversorgen mussten. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle, die mich damals und zum Teil bis heute unentgeltlich unterstützt haben. Auch die Medical Medium Community ließ mir dort schon Hilfe zukommen, z.B. wurden Spenden für mich gesammelt und ich wurde mit AW-konformen Essen versorgt, da ich staatlich keine Hilfe bekam und selbst dazu nicht mehr in der Lage war.
Leider konnte mich diese Unterstützung nicht retten, die instabile Situation und das viele Adrenalin, verursacht durch die großen Ängste. Ich wusste nie, wann kommt wer? – lag den ganzen Tag alleine im Bett und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Freunde so belasten musste und musste auf wildfremde Menschen vertrauen, die sich anboten mir zu helfen. Das alles machte mir Angst, was wiederum das Adrenalin triggerte. Auch die ständigen Verschlechterungen, wie Schwindel beim Aufstehen und Herzrasen, Muskelschwäche, Schweißausbrüche bei kleinster Anstrengung brachten mir weitere Ängste und sorgten dadurch für noch mehr Adrenalin.
Immer weiter bergab
Dies führte zu einer weiteren Verschlechterung: Ich wurde komplett Licht- und Geräuschempfindlich. Die Straßenbahn hörte sich plötzlich an wie ein Maschinengewehr und ratterte direkt neben meinem Ohr vorbei und jegliches bisschen Licht blendete mich, was bedeutet 24/7 mit Gehörschutz im Dunkeln liegen. Außerdem kamen starke Bauchschmerzen bis hin zu Koliken und Aufstoßen hinzu, als Resultat der fettreichen Ernährung, die ich zuvor hatte. Die Leber und alle Organe waren mit den ranzigen Fetten überfordert. Irgendwann wurde ich auf Pflegestufe 2 hochgestuft, was aber immer noch viel zu wenig war. Ich war in chronischer Unterversorgung. Das heißt konkret, ich hatte vor dem Bett einen Eimer für meine Notdurft stehen und lag ansonsten hilflos im Dunkeln. Meine Kraft reichte gerade dazu aus, um mich für den Toilettengang zum Eimer vorzurobben und 3 Mal am Tag Essen, das in Tupperschüsseln neben meinem Bett stand, zu mir zu nehmen.
Bis auf die halbe Stunde, in der die Leute kamen, um meinen Eimer (später ein Campingklo) zu leeren und mir Nahrung ans Bett zu stellen, lag ich alleine mit Augenbinde im Bett. Ich war verzweifelt und hoffnungslos. Körperpflege erledigte ich notdürftig mit Feuchttüchern, die ebenfalls neben dem Bett standen. Das lief über Monate hinweg so und führte dazu, dass ich immer weniger essen konnte und immer mehr Unverträglichkeiten bekam, bis ich schließlich gar nichts mehr vertrug. Ich versuchte mich damals konform zu ernähren, aber ich konnte ja selbst nicht mehr kochen und war darauf angewiesen, was der Pflegedienst mir vorsetzte.
Das ging so weit, dass ich schließlich gar kein Essen mehr vertrug. Selbst Kartoffeln verursachten nächtelange Koliken. Ich konnte NICHTS mehr essen und magerte so auf nur noch 35 kg ab. Das Resultat des Ganzen war, dass mich irgendwann der Pflegedienst ins Krankenhaus einliefern ließ, wo ich erstmal 3 Tage auf der Intensivstation verbrachte. Von da aus kam ich dann in die psychosomatische Abteilung des Krankenhaus, da ich auch nicht sprechen konnte. Ich war zu schwach dafür und die Krankheit ME/CFS weitgehend unbekannt bei den Ärzten. Im Krankenhaus bekam ich Infusionen und Trinknahrung, was mich einigermaßen wieder aufpäppelte und irgendwie wurden auch das und die Bauchschmerzen wieder besser.
Es geht bergauf, aber nicht lange
Nach 6 Wochen war ich wieder zu Hause und wollte mit Medical Medium weitermachen, was sich aber in Kommunikation mit dem Pflegedienst als recht schwierig erwies, weil ich z.B. Selleriesaft einführen wollte, aber keinerlei Unterstützung erhielt. Also kontaktierte ich C.P., (eine ebenfalls schwer Erkrankte und in der Community sehr gut bekannt) und sie erklärte sich bereit mir zu helfen. Trotz Ihres eigenen desolaten Zustandes wollte sie mich nicht dem Wahnsinn oder dem Tod überlassen und stellte sich diesen Hürden in ihrem Selbst. Sie war und ist für mich eine starke Freundin und Verbündete. Daraufhin schrieb sie Pläne für mich, wo ganz genau Gerichte, Zutaten, Rezepte, Nahrungsergänzungsmittel, usw. für die einzelnen Tage aufgelistet waren. “Idiotensicher”, sodass es auch jeder versteht. In mir keimte wieder die Hoffnung auf eine Verbesserung und neue Perspektive.
Eine Zeitlang ging es so wieder bergauf. Ich nahm wieder so weit zu, dass ich Normalgewicht erreichte. Mein Zustand war aber immer noch bettlägrig, ich konnte auch nicht für die Toilette aufstehen (ich hatte Windeln und eine Bettpfanne). Trotzdem wurde es besser und ich konnte Minischritte nach vorn machen, wie z.b. in der Nacht den Toilettenstuhl nutzen. Dann allerdings kam der nächste Rückschlag. Wegen interner Unstimmigkeiten beim Pflegedienst, (schlechte Bezahlung und keine Zuschläge, usw.) wechselte mein komplettes Pflegeteam.
Eskalation
Es kam eine furchtbare Pflegerin nach, die Alkoholikerin war und mir das Leben zur Hölle machte. Dies warf mich alles so aus der Bahn, dass sich mein Zustand wieder verschlechterte und ich wieder Bauchschmerzen bekam. Meine Bitten, die schlechte Pflegerin zu entfernen, wurden überhört, bzw. nicht gehört. Das ganze Szenario gipfelte darin, dass ich 36 Stunden ohne Betreuung, (was ein Planungsfehler war), also ohne Essen und Trinken und Toilette verbringen musste. Dieser Vorfall und noch einige andere verschlechterten meinen Zustand enorm. Zudem kam, dass ich zu hoch in den Detox einstieg – C. warnte mich noch, dass Stabilität das wichtigste sei.
Ich aß zu viel Rohes und bekam dadurch massive Entgiftungssymptome, die vor allem mein Nervensystem betrafen. Neurotoxine griffen mein Nervensystem an. Ich sah nur noch Lichtblitze und vertrug gar kein Licht mehr. Es kam noch einmal so weit, dass ich kein Essen mehr vertrug und abmagerte. Eines Tages kollabierte ich in meinem Bett und wurde ohnmächtig. Der Pflegedienst rief den Notarzt und ich landete wieder im Krankenhaus. Endlich aus dem Horrorszenario entkommen, gelang es mir dort mich zu erholen, und zwar so gut, dass ich wieder laufen und in den dortigen Garten gehen konnte. Die Medical Medium Community unterstützte mich damals mit mehreren Heilkreisen, von denen ich zwar nichts wusste, aber ich bin überzeugt, dass sie zu meiner wundersamen Genesung beitrugen. Ich war schließlich nicht mehr 24/7 bettlägrig.
Ein neuer Anfang zu Hause
Wieder zu Hause stieg ich voll bei Medical Medium ein, diesmal allerdings mit weniger Detox, etwas Hirse und mehr gekochtem Essen, z.B. viele Suppen. Es ging kurzfristig bergauf, sodass ich sogar mit dem Rollstuhl hinausgehen und wieder malen und zeichnen konnte. Allerdings gab es erneut Probleme, ich überforderte mich und bekam noch einmal ein Aufflackern der alten Symptome, welches über Monate anhielt, allerdings konnte ich diesmal kontinuierlich den Toilettenstuhl nutzen und meine Essenspläne selbst schreiben.
3–6‑9 Leberreinigung und 28-Tage-Kur
Dann kam endlich die Wende: Mein alter Pflegedienst löste sich auf und ich wurde von einem neuen Pflegedienst übernommen. Außerdem schaffte ich es, eine Leberreinigung und die 28-Tage-Kur durchzuführen. Was mich gesundheitlich auch nach vorn brachte. Seitdem hat sich mein Zustand sehr gut stabilisiert. Ich kann im Rollstuhl hinausgehen und mich tagsüber etwas beschäftigen, bin auf weniger Hilfe angewiesen, z. B. kann ich allein auf die Toilette gehen und kann mich fast allein waschen. Ich konnte auch mehrere kleine Ausflüge unternehmen, zwar noch im Rollstuhl und mit Begleitung, aber immerhin, wie z.B. Pilze sammeln im Wald oder ins Museum.
Hilfe durch die Anthony William Community
Die ganze Zeit über, besonders in schlechten Zeiten, begleitete mich immer die Anthony William Community. An meinem ersten Geburtstag als schwer Erkrankte war ich so verzweifelt und fühlte mich so allein, dass ich in einen furchtbaren Heulkrampf ausbrach. Es war auch so, dass ich an meinen Geburtstagen und an Weihnachten allein im Dunkeln im Bett lag, zu schwach, um mein Handy zu bedienen oder Besuch zu empfangen. Nur Symptome und Einsamkeit.
Ich bin nicht allein
Genau an diesen Tagen kam ein Lichtstrahl zu mir ans Bett, in Form von Paketen mit Geschenken, hauptsächlich AW Leckereien, die mir die AW Community zukommen ließ. Vor allem die vielen handgeschriebenen Postkarten machten mir Mut und gaben mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Mein besonderer Dank geht dabei an C.P., die alles das für mich organisierte und ein wahrer Engel ist. Ein weiterer Engel in der schweren Zeit war S.W., die mir von Anfang an mit Tipps und Hilfsangeboten zur Seite stand. Ebenso hilfreich waren die vielen UnterstüzerInnen aus der Community, die ich nicht alle aufzählen kann.
Die Kraft des Gebets
Als persönliches Fazit kann ich nur sagen, welche immense Rolle nicht nur die Ernährung, sondern auch die Elemente des Healing Path nach Anthony William, nämliche Meditationen und Beten spielen. Diese gehören auch in den Anthony William Erfahrungsbericht hinein. „Kleinigkeiten“ wie ein Gebet am Tag oder eine gute Erdung sind wichtig, um ständigen Adrenalinüberschuss entgegenzuwirken. Es braucht viel innere und körperliche Ruhe und innere Ausrichtung. Ich kann jedem in der Situation nur raten, so langsam wie möglich und nötig voranzugehen, was den Detox betrifft. Baut Euch ein gutes Netz an Absicherung auf, damit Ruhe und Stabilität machbar ist. Es geht definitiv nicht schnell, Entgiftung dauert, man will es oft nicht akzeptieren und will schnell voran kommen, aber man muss dann auch mit allem Drum und Dran ein Flare (Aufflackern alter Symptome) und einen schlechten Zustand annehmen und überstehen können, was auf allen Ebenen eine riesige Herausforderung darstellt.
Simone G.
4 Antworten
Hallo Simone,
ich habe tief berührt und mit großem Interesse Deinen Erfahrungsbericht zu ME/CFS gelesen…es ist großartig, dass es Dir besser geht und die Community Dich so dabei unterstützt hat.
Ich bin selber seit 8 Jahren an ME/CFS erkrankt und ernähre mich weitgehenst und soweit es mein Detox-Level zulässt nach Anthony Williams. Es hilft mir sehr.
Liebe Simone, ich habe ein Anliegen bezüglich einer anderen Person.
Eine Freundin von mir lebt in der gleichen Stadt wie ich und ist schwerst an ME/CFS erkrankt. Ich kenne sie jetzt seit einigen Jahren und ich sehe sehr große Parallelen zu Deiner Krankheitsgeschichte.
Meine Frage nun:
Ist es möglich zu Dir oder anderen Menschen aus der Community Kontakt aufzunehmen, um eventuell den Ernährungsplan, welcher Dir geholfen hat zu bekommen?
Oder um sich mit Dir und/oder der Community über Tipps und Erfahrung bzgl. der Ernährung auszutauschen?
Meine Freundin kann momentan aus eigener Kraft keine Ernährungspläne erstellen…
Über Antwort und Kontaktaufnahme zu mir würde ich mich sehr freuen!
Ganz lieben Gruß und alles Gute und Schöne wünscht Euch
Andrea
Liebe Andrea,
vielen Dank für deine Anteilnahme. ich schreibe dir eine Mail in den nächsten Tagen und beantworte deine Fragen. Alles Liebe Simone
wow, das ISO eine heftige Geschichte und zeigt einmal mehr sehr deutlich, wie abhängig man sein kann und das Unverständnis der Außenwelt macht es noch zur Hölle! Ich bete dafür, dass diese EBV Auswüchse eines Tages in der Medizin alltäglich sind und entsprechend behandelt werden können. Ich habe auch Symptome, aber die reichen in der Heftigkeit lang nicht an deine ran! Ich schicke liebe und Heilung❤️
Hallo Simone, vielen Dank für Deinen Bericht. Ich bin selbst auch von ME/CFS betroffen, wahrscheinlich ausgelöst durch EBV. Deine Geschichte ist wirklich sehr berührend. Toll, dass Du darüber schreibst. Es freut mich sehr für Dich, dass es Dir besser geht. Die ganze CFS-Community braucht solche positiven Berichte. Da die klassische Medizin nur wenig Behandlungsmöglichkeiten hat, sind wir ja mehr oder weniger auf alternative Methoden angewiesen. Und da ist es nicht immer leicht zu entscheiden, was gut ist und auch bezahlbar. Vielleicht kannst Du einen Tipp in Richtung Ernährungsplan geben, wie Du es gemacht hast. Ich würde mich sehr darüber freuen. Herzliche Grüße und Alles Alles Gute für Dich!!