Heile dein Gehirn, bevor es zu spät ist. Wir sprechen heute über das Gehirn. Jeder versucht, etwas zu retten. Wir wollen die Tier- und Pflanzenwelt retten. Wir versuchen einen Schuhkarton oder Pappkarton zu retten. Die Menschen werfen nicht gerne Dinge weg. Und sie mögen es nicht, Dinge zu verschwenden.
Heb den Schnürsenkel für einen Regentag auf. Hebe die Pennys in einem Glas auf. Eines Tages wirst du sie brauchen. Wir alle versuchen, Sachen aufzuheben. Und es sammelt sich an und sammelt sich an. Irgendwann sind die Schränke voll. Alles ist voll. Dein Auto ist voll. Überall sind Häuser voll, Zeug überall. Und wir sammeln und sammeln und sammeln. Aber rate mal. Es gibt da draußen etwas, das wir nicht wirklich zu retten versuchen. Nun, ich korrigiere mich. Sie denken, sie versuchen es zu retten. Aber sie machen alles falsch. Mach dich startklar. Schnall dich an und zieh den Sicherheitsgurt fest. Denn wir gehen auf eine Heile-dein-Gehirn-Fahrt.
„Ja, ich weiß, es ist nie leicht, Sachen zu packen und in eine neue Wohnung zu ziehen. Ja, kannst du? Kannst du das nehmen? Nicht wegwerfen. Wirf das bloß nicht weg. Es ist ein altes Senfglas. Das behalte ich. Ja, wirf das nicht weg. Das ist ein Zauberwürfel. Den habe ich schon ewig. Stell ihn einfach da drüben in die Ecke. Den will ich auch nicht wegwerfen. Versuchst du etwa meine ganzen Sachen wegzuwerfen? Man … Was auf diesem Papier ist? Das ist nur ein alter Kaugummi. Ich habe ihn zur Erinnerung dahin geklebt. Ja, ich wollte es nicht wegwerfen. Man kann einen alten Kaugummi nehmen und ihn einfach auf Dinge drücken, die einen an etwas erinnern. Wirf das einfach nicht weg. Ja, Ketchup Packungen. Lass sie liegen.
Nein, diese Schuhe hab ich vor acht Jahren getragen. Vielleicht trag ich sie wieder. – Ja, genau. Vor acht Jahren bin ich ständig in diesen Schuhen gerannt. Heb sie einfach auf. Sie riechen? Na und? Welche Schuhe riechen denn nicht? Also gut. Ja, ich habe langsam Durst. Und Hunger habe ich auch. Das ganze Einpacken und Aufbewahren ist so stressig. Das alles zu organisieren. Ich brauche etwas. Ich brauche etwas. Koffein. Ich brauche… ich brauche einen Kick. Kein … Cannabis. Irgendwas brauche ich jetzt. Nur ein Stück Schokolade. Vielleicht doch etwas rauchen … hmm? Kombucha-Tee? Ja, hol mir auch einen aus dem Kühlschrank. Klar. Und vielleicht … Ja, ich weiß schon, was ich will.
Okay, ich fühle mich ein bisschen besser. Okay, ich will nur das ganze Zeug hier aufheben. Ich glaube, ich muss mir einen Cheeseburger bestellen. Hey, warte mal. Wo willst du denn hin? Du wirst mir nicht mehr helfen? Du gehst wandern? Oh, kann ich mitkommen?“
Du hast dich dein ganzes Leben lang darauf vorbereitet. Jeden Ratgeber, den du finden konntest, jede Geschichte, jede Volksweisheit. Jedes Social-Media-Video über die Reisen anderer Menschen. Du hast sie alle studiert. Du wusstest, dass die Zeit für dich eines Tages kommen würde, rauszugehen an die frische Luft. Die Natur genießen und deine eigene Traum-Wanderung zu verwirklichen. Jetzt musst du nur noch deinen Rucksack für den Tag mit den Dingen packen, von denen man dir gesagt hat, sie seien unverzichtbar: Karte und Kompass, check. Wasser, check, Proteinriegel, check. Hut, check, Handy, check. Sonnenbrille, Ausweis, Erste-Hilfe-Set, check, check, check. Ersatzkleidung, etwas Geld für den Notfall. Hausschlüssel, Autoschlüssel für die Rückkehr. Check check.
Jeder Gegenstand befindet sich an einem bestimmten Platz in deinem Wanderrucksack. Du weißt, dass es kein Kinderspiel sein wird. Die frischen Quellen könnten ausgetrocknet sein, weil dort eine Dürre herrscht. Steile Felsen, knifflige Pässe erwarten dich. Du hast von Leuten gehört, die sich dort oben verletzt haben, oder Schlimmeres. Du hast die eine tragische Geschichte von dem Wanderer gehört, der nicht mehr zurückkam.
Trotzdem bist du sicher, dass du es schaffen wirst. Du bist vorbereitet. Und die Aussicht? Wenn du erstmal den Gipfel erreicht hast, rückt alles in die richtige Perspektive. Es wird sich alles lohnen. Dies ist deine Zeit. Es ist an der Zeit, den Weg zu gehen, den du schon immer wandern wolltest. Du kommst an dein Fahrtziel – und startest. Du fängst an, zu laufen. Das Gestrüpp knirscht unter den Füßen. Du machst deine ersten Schritte auf dem Wanderweg. Der Geruch vom Moos trifft deine Nase, wenn du zum ersten Mal tief einatmest. Und Vögel? Die fliegen überall herum. Sie stimmen eine Melodie an, um deine Ankunft anzukündigen. Zuerst bist du einfach nur in deine Tagträume versunken. Es ist alles so, wie du es dir vorgestellt hast. Du spürst einen Schub von Adrenalin, fast schon Nervosität, aber das verwandelt sich in Aufregung. Du bist so entschlossen, den Gipfel zu erreichen, dass du auf dem Weg dorthin keine Pause einlegst.
Einen Fuß vor den anderen, eine kleine Herausforderung nach der anderen. Und jede davon ist zu bewältigen. Jede von ihnen gibt dir das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Du machst dir keine Gedanken darüber, dass es heiß wird. Du machst dir keine Gedanken über das Pulsieren deiner Wangen oder über deinen angestrengten Atem. Denn du weißt, dass du dich einem Rastplatz näherst, wo du deine Vorräte auspacken kannst, wenn du sie wirklich brauchst. Endlich hast du ein kleines Plateau erreicht. Die Bäume werden jetzt spärlicher. Und die Wegweiser auch. Also hältst du kurz an und checkst die Karte.
Das Problem ist, dass in der Vordertasche deines Rucksacks, in die du sicher deine Karte und deinen Kompass gesteckt hast, nichts zu finden ist. Alles, was du findest, ist eine alte Quittung für eine chemische Reinigung. Die Karte und der Kompass müssen herausgefallen sein. Nun, du überlegst ein bisschen. „Wenn ich weiter nach oben gehe – ich muss dort ankommen!“ Nach fast einem Kilometer des Umherirrens hast du dich offiziell verirrt. Du fällst auf die Knie, brauchst dringend einen Schluck Wasser, nachdem du stundenlang zielstrebig versucht hast, die Stelle auf dem Wanderweg zu erreichen, die du auf so vielen Bildern in den sozialen Medien gesehen hast.
Du spürst, dass es immer heißer wird. Es waren schon 30 Grad auf der Thermometer-Anzeige im Auto, als du vor Stunden den Wanderparkplatz verlassen hast. Und selbst in dieser Höhe weißt du, dass es schon weit darüber hinaus gestiegen ist. Du greifst in die Seitentasche deines Rucksacks und deine Finger finden deine Wasserflasche dort nicht. Dein Herz rutscht dir in die Hose. Anstelle deiner Wasserflasche findest du nur ein Kaugummipapier. Du schwingst deinen Rucksack herum, um zu sehen, ob die Flasche nur verrutscht ist. Und jetzt siehst du deutlich, dass, genau wie die Karte, deine Wasserflasche, nicht da ist.
Du gerätst in Panik. Dann versuchst du, dich mit positiven Gedanken zu beruhigen. Du sagst dir, „alles wird gut. Alles wird gut. Mir wird es gut gehen, oder? Ja, es wird mir schon gut gehen.“ Und dann beginnen deine Muskeln zu zucken. Du sagst dir: “Wenigstens habe ich meine Snacks. Ich weiß noch, dass ich sie heute Morgen eingepackt habe.“ Aber als du das Fach aufmachst, fehlen deine Snacks und dein Essen. Die Proteinriegel. Sind nicht da. Alles, was da ist, ist eine Büroklammer. Du fragst dich, „Warum ist hier eine Büroklammer drin?“, und dann erinnerst du dich vage daran, dass du vor Jahren einen Haufen alter Büroklammern in dem Rucksack hattest. Draußen wird es immer heißer. „Wenigstens kann ich mir mit meiner Mütze etwas Schatten spenden, während ich um Hilfe rufe.“ Aber du merkst, dass deine Mütze und dein Telefon auch nicht in deinem Rucksack sind. Stattdessen findest du eine Stiftkappe in einem alten Klebezettel von vor drei Jahren, mit Notizen, die keinen Sinn mehr ergeben. Deine Angst steigt. Du fängst an, deinen Rucksack zu durchwühlen, auf der Suche nach etwas, irgendetwas, das dir helfen könnte.
Du öffnest verzweifelt jeden Reißverschluss und kramst in jeder Ecke. Du schüttelst sogar deinen Rucksack aus, aber nichts Nützliches kommt zum Vorschein: Sonnenbrille, Ausweis, Erste-Hilfe-Kasten, Ersatzkleidung, sogar deine Schlüssel – alles, was du so eifrig eingepackt hast, ist weg. Die einzigen Gegenstände, die auf den Boden fallen, sind Centstücke, eine leere Lippenbalsamtube, ein altes Namensschild, die Verpackung eines Strohhalms und eine gebrauchte Batterie.
Dein ganzer Rucksackist totenleer, nichts drin. Da ist nichts, was dich in deiner momentanen Notlage unterstützen könnte. Was ist dein nächster Schritt? Hier oben ausharren? Wo es kaum Schutz vor der starken Sonne gibt? Und hoffen, dass vielleicht ein anderer Wanderer vorbeikommt und dir Hilfe anbietet, bevor es zu spät ist? Oder wagst du den Rückweg nach unten? Du bist nicht sicher, wie weit dich deine Beine tragen werden. Und du bist dir nicht einmal sicher, wie du den Weg finden kannst, den du gekommen bist? Ausgelaugt und schwindlig, wie du dich jetzt fühlst, weißt du, dass keine der beiden Optionen eine sichere Sache ist. Es ist eine unmögliche Wahl. In diesem Moment weißt du nur, dass du hilflos bist. Du steckst in einer Krise.
“Ich habe hier oben nichts zu trinken. Und mir wird nur noch heißer. Ich war so begeistert von der Natur und jetzt will ich nur noch nach Hause und zu meinem Auto zurück. Ich habe nicht mal mehr meine Autoschlüssel. Ich muss mir überlegen, wie ich runterkomme. Oh, mein Gott. Ich muss mir einfach sagen, dass alles gut wird.” „Ochh …Kann jemand diesem Vogel da oben sagen, dass er still sein soll? Ich versuche zu überlegen, wie ich zurückkomme. Ich dachte, ich wäre so gut vorbereitet. Ich hatte alles durchdacht. Aber ich habe den falschen Rucksack genommen. Ich war nicht vorbereitet. Ich mein, ich bin in diesen Dingen geschult, ich bin schon öfters gewandert. Das macht doch keinen Sinn. Ich bin immer vorbereitet.“
Das ist unsere eigene Überlebensgeschichte im Alltag. Wir navigieren durch die angesagten Gehirn Fallen und versuchen, Hilfe für unsere neurologischen, emotionalen, mentalen und anderen, das Gehirn betreffenden Symptome und Zustände zu finden, die sich früher oder später entwickeln. Wir können genauso gestrandet sein wie ein Wanderer, der sich verirrt hat, allein und ohne Proviant in der glühenden Wildnis. So schlimm kann es werden. So gefährdet können wir im Leben werden. Wenn wir nicht die Wahrheit darüber erfahren, wie wir unsere Gehirne retten können, bleiben die Antworten aus. Genau wie bei dieser metaphorischen Alptraumwanderung. Es ist leicht zu glauben, dass wir uns gut auf das Leben vorbereiten.
Einige von uns wissen, dass es da draußen reale – und beängstigende /beunruhigende Bedrohungen gibt. Alzheimer, Gehirntumore, die nächste Plage, um nur ein paar zu nennen. Und so füllen wir unsere Köpfe mit neurowissenschaftlichen Studien und Telomer-Gentheorien, mit Anti-Aging-Trends, mit kognitiven Hacks und mit warnenden Geschichten über zu viel Zucker und zu wenig Eiweiß. Wir packen das Wissen über das Gehirn weg, so wie wir unser Essen oder unser Wasser wegpacken oder ordnen, weil wir denken, dass wir uns so mit grundlegendem Gesundheitswissen darüber ausstatten, wie wir am besten für unser Gehirn und unseren Geist sorgen können. Wir glauben, dass all das, was wir gelernt haben, uns retten wird. Wir glauben, dass es da sein wird, wenn wir es brauchen. Wenn wir unsere eigenen Gipfel im Leben erklimmen. Wenn wir unsere Träume und Ziele verfolgen.
Was passiert, wenn wir doch Antworten für unser Gehirn brauchen? Wenn wir Antworten für unsere Nerven und sogar für unsere geistige Gesundheit brauchen. Was passiert, wenn wir Gehirnnebel oder Depressionen entwickeln oder Depersonalisation (dissoziative Störungen), Angstzustände oder Migräne? Vielleicht eine Zwangsstörung oder Schwindel? Oder wenn ein geliebter Mensch sich einfach nicht mehr wie er selbst verhält, weil etwas nicht stimmt. Die Trivialitäten über die Gesundheit des Gehirns, die wir unterwegs aufgeschnappt haben und von denen wir dachten, sie seien Antworten auf unsere Fragen, entpuppen sich stattdessen als Fehlinformationen, falsche Hinweise, Fehler, nutzlose, bezahlte Studien, unschlüssige Theorien, Marketingfallen und Gesundheitspyramidensysteme.
Multi-Level-Marketing drängt sich mit eingängigen, wenig hilfreichen Soundbites aus den sozialen Medien und Podcasts auf. Anstatt mit einem Rucksack voller Werkzeuge, von denen wir dachten, sie würden uns stärker machen oder sogar unser Leben retten. Das Wissen, von dem wir dachten, wir würden es wegpacken, entpuppt sich als so nützlich, wie eine alte Quittung, eine verbrauchte Batterie oder ein unlesbarer Haftzettel. Stattdessen finden wir uns krank und orientierungslos wieder. Weit weg von zu Hause. Die Sonne brennt auf uns herab und wir haben nichts, was uns hilft. Statt der schönen malerischen Reise, die wir uns für unser Leben vorgestellt hatten, wird unser Weg zu einem endlosen Marsch voller verzweifelter Arztbesuche, in der Hoffnung, dass wir währenddessen nicht von einer Klippe stürzen.
Fachärzte, Neurologen, Alternativmediziner, Psychiater – wir fragen sie alle nach den wahren Antworten. Und während wir die Praxis eines weiteren Spezialisten verlassen, immer noch mit Zwangsstörungen, Ängsten, Depressionen, Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Tics und Spasmen, erfahren wir, dass selbst die eigenen Rucksäcke der Experten nur so hilfreich sind wie alte Kaugummiverpackungen und Stiftkappen. “Das ist mein zehnter oder elfter Spezialist. Ich habe aber viel Gutes über diesen Kerl gehört. Ja, ich war schon bei allen möglichen Leuten. Ich kenne Fachleute, Internisten, Spezialisten. Er kommt jetzt gleich hierher. Ich will sehen, was er zu sagen hat. Ich fühle mich heute nicht gut.
Wie geht es Ihnen? Oh, Sie sehen ziemlich gut aus. Ich habe hier alle Ihre Statistiken und alle Ihre Profile. Wir haben 45 Ampullen Blut abgenommen. Ja. Ich habe alles Mögliche gefunden. Hier, schauen sie, ich habe Ihre Apfelessig-Gummis. Ich habe Ihr Probiotikum. Ich habe hier noch ein anderes Probiotikum. Das hier nehmen Sie vor dem Essen. Das hier nehmen Sie nach dem Essen ein. Ich habe Omega-3- Fettsäuren. Ihr Gehirn braucht die Omega-3-Fettsäuren. Ich denke aber, dass Ihnen Eiweiß fehlt. Wenn ich mir die Zahlen hier ansehe, denke ich, dass Ihnen Eiweiß und einige Fette für Ihr Gehirn fehlen. Ich weiß, ich weiß. Hier habe ich noch etwas anderes für Sie. Das hier ist ein Präbiotikum.
Oh, Vitamin D. Sie brauchen Ihr Vitamin D. Aha, Mhm, Ich habe hier eine hohe Dosis Vitamin D für sie. Oh, haben Sie das schon probiert? Ein Mikrobiom-Paket. Sie nehmen das Mikrobiom-Paket morgens, und Sie nehmen das Mikrobiom-Paket abends ein. Oh, allen unseren Leuten geht es hier besser. Was, Parasiten? Ja, ich habe ein paar Parasiten in ihnen gefunden. Jaja- jede Menge Parasiten in ihrem Bauch. Ohh-hohoho. Diese Parasiten werden das Mikrobiom-Paket mögen, und all die Fette. Und auch die Proteine. Alkohol? Nein, halten Sie sich vom Alkohol fern. Trinken Sie nicht so viel. Tun Sie es nicht, tun Sie es nicht. Seien Sie vorsichtig. Okay, wir sehen uns morgen.“
Wir tauchen ein in die Heil-dein-Gehin-Bücher, minus der Halbzeitshow und Skits. Die beiden gewaltigen Gehirn-Retter-Bücher wurden heute veröffentlicht. Eigentlich sollte es ein einziges Buch werden, aber sie konnten es nicht veröffentlichen oder drucken, es war einfach zu groß. Also – tauchen wir in die Heile-dein-Gehirn-Bücher ein und wir kratzen dabei gerade mal an der Oberfläche. Los geht’s!
Erinnert ihr euch an die Wanderung, die wir vorhin gemacht haben? Gehen wir nun auf eine andere Version dieser Wanderung. Während du zu deinem Wanderziel fährst, trinkst du einen Kaffee mit Butter oder MCT-Öl, um dich zu stärken. Du kommst an, parkst dein Auto am Ausgangspunkt der Wanderung und startest. Du bist zuversichtlich, dass du für diesen großartigen Tag bestens vorbereitet bist. Als du anfängst zu wandern, ist es anstrengender, als du gedacht hast. Du hast gehört, dass es auf den Wanderwegen viel mehr Schatten geben soll. Also gehst du weiter, in der Hoffnung, dass es besser wird. Du bist schon zwei Stunden auf dem Wanderweg und warst fast ununterbrochen der Sonne ausgesetzt. Jetzt bist du ausgetrocknet. Aber das ist nicht so schlimm. Als du endlich anhältst, greifst du auf deinen Hightech-Vorrat zurück, einschließlich deiner super Flasche Kombucha.
Eine weitere Stunde vergeht. Du fühlst dich nicht so gut. Als du endlich ein schattiges Plätzchen findest, beschließt du, dich dort für eine Weile niederzulassen. Du bist jetzt etwas überhitzt und dir wird auch langsam schwindlig. Noch bevor du deinen Rucksack öffnest, spürst du Erleichterung, wenn du daran denkst, was du darin hast. Ah, denkst du, so viele gute Dinge hier drinnen. Man hat dir so gut beigebracht, welche Verpflegung du einpacken musst. Du hast dich im Vorfeld mit der neuesten Literatur über Proteine und gesunde Fette für die Ausdauer informiert. Und dann fängst du an, deinen Rucksack nach etwas zu durchforsten, das dich wiederbeleben soll, und deine Finger landen auf einem Nussriegel mit Kakaonibs. Kurz vor dem Öffnen der Packung hältst du inne. Es scheint zu schwer zu sein, für das, was du jetzt brauchst. Also ziehst du den nächsten Gegenstand heraus. Hähnchenwürfel, die du dir selbst zurechtgeschnitten hast.
Obwohl dein Verstand dir sagt, dass es ein tolles Mittagessen wäre, ist dir zu mulmig, um es jetzt zu probieren. Als Nächstes findest du deinen Plastikbehälter mit Knochenbrühe. Aber der Gedanke an diese glibbrige, fettige Brühe ist dir nicht ganz geheuer. Also greifst du stattdessen nach dem Gegenstand, der ganz unten in deinem Rucksack liegt. Du weißt, was du wirklich brauchst: deine Flasche Kombucha-Tee. Du öffnest den Deckel und nimmst einen Schluck. Irgendetwas daran scheint nicht so erfrischend zu sein, wie du es erwartet hast. Du erinnerst dich an die Zeit, als du als Kind mit deiner Familie wandern warst. Wenn du so durstig warst, dass du dich fühltest, als würdest du aus der Wüste kriechen, und wie eine schöne, große Flasche Quellwasser dich wieder zum Leben erweckte. Und dann erinnerst du dich daran, wie du an einem wirklich heißen Tag mit deinen Freunden im Garten gespielt hast und wie sich alle um den Wasserschlauch versammelt haben, um die perfekte Erfrischung aus dem reinen Wasserstrahl zu bekommen.
Eine andere Erinnerung kommt dir in den Sinn. Du erinnerst dich an ein Fußballspiel in der High School an einem glühend heißen Nachmittag, an dem es niemand abwarten konnte, zum Brunnen zu gehen, um den kalten Wasserstrahl zu genießen. Aber heute ist das nicht mehr die gleiche Erfahrung. Wenn du den Deckel deiner Kombucha-Flasche öffnest, riechst du die übel riechende Flüssigkeit. Eine sprudelnde, fermentierte, saure, leicht schleimige Flüssigkeit füllt deinen Mund. So sehr Kombucha auch gehyped wird, er verschafft dir nicht die nötige Linderung. Stattdessen dehydriert er dich sogar noch weiter. Bei dieser 40 Grad Hitze vertrocknest du von Minute zu Minute. Du musst nach Hause.
“Ich wünschte nur, ich hätte etwas Wasser eingepackt. Es sind fast 40 Grad. Dieser Kombucha-Tee schmeckt einfach nur – schrecklich. Es wird immer heißer. Ich meine, kennen die dieses Zeug überhaupt? Spendet das Feuchtigkeit? Es fühlt sich für den Körper nicht hydrierend an. Aber die Leute trinken es. Allerdings ist nicht jeder gerade auf einem Berggipfel bei 41 Grad Hitze. Ich glaube, ich hätte etwas anderes einpacken sollen. Das ganze Zeug soll doch meinem Gehirn helfen, dachte ich. Ich versuche es noch einmal mit dieser Knochenbrühe. Ich hol sie mal raus. Mal probieren. Es ist wie ein Fettfilm, auch schwer, es liegt mir schwer im Magen. Mir ist ein bisschen übel. Ich brauche, ich brauche so was wie eine Wassermelone. Aber alle sagen, ich soll mich von Zucker fernhalten. Ich brauche nur… Oh mein Gott, ich brauche etwas wie… Ich habe heute etwas Wasser getrunken. Das war nicht genug. Lass mich mal diesen Kakao-Riegel anschauen, Kakaonibs-Riegel. Ich öffne ihn, und sehe mal nach. Ich will jetzt einfach keinen Nussriegel, keinen Proteinriegel. Ich brauche etwas anderes als das hier, etwas ganz anderes. Das ist nicht gut für mein Gehirn.”
Wir ahnen nicht, dass wenn wir der gängigen Meinung folgen und unser Gehirn füttern, wir uns auf einen riskanten Weg begeben. Einen Rucksack voll mit den neuesten Trendnahrungsmitteln für das Gehirn mitzunehmen, unterscheidet sich nicht so sehr von diesem Rucksack, der sich als völlig leer entpuppte. Wenn das Gehirn in einen Zustand der Anspannung gerät, wird klar, was es wirklich braucht, und eine Zufuhr von Fetten und dehydrierenden Getränken ist es nicht. Betrachten wir es einmal so. Zunächst einmal, hast du also schon monatelang eine fettreiche, zuckerarme Ernährungsweise verfolgt. Was bedeutet, dass du keine Flüssigkeitszufuhr durch saftige Früchte oder Kokoswasser hattest.
Stattdessen, hast du entwässernden Kaffee, Kombucha und Matcha- Getränke konsumiert. Niemand hatte dir gesagt, dass du jeden Morgen einen Liter Wasser mit einer frisch gepressten Zitrone trinken sollst, um Elektrolyte, Feuchtigkeit und ein wenig Glukose zu erhalten. Und obwohl du ab und zu grüne Säfte probiert hast, waren sie nicht auf Gurken- oder Selleriebasis, also nicht optimal für die Flüssigkeitszufuhr. Auch waren es höchstwahrscheinlich Säfte aus dem Laden, die hochdruckpasteurisiert oder hochdruckverarbeitet waren. Und wenn dann auch noch viel Fett gegessen wird, das als proteinreich beworben wird, verdickt das Blut langsam und führt dazu, dass Teile des Gehirns in kritischem Maße dehydriert werden, ohne dass du es merkst. Auf dem Weg zu dieser Wanderung hast du dann deinen Kaffee mit Butter oder MCT-Öl getrunken, oder du hast Matcha oder schwarzen Tee mit Hafer‑, Soja‑, Nuss- oder Kuhmilch getrunken, ohne zu ahnen, dass dein Getränk an diesem Morgen zu einer erheblichen Dehydrierung geführt hat, die deinen Blutkreislauf noch dicker mit Fett macht, bevor du überhaupt mit deiner Wanderung beginnst.
Wenn du dann drei Stunden lang gewandert bist, hast du keine Flüssigkeitsreserven mehr, um dein Gehirn oder deinen Körper zu kühlen. Hättest du etwas anderes in deiner Tasche gehabt, wärst du viel besser dran gewesen. Kokoswasser zum Beispiel oder sogar reines normales Wasser, eine halbe Melone. Das allein würde einen Wanderer über Wasser halten, selbst nach monatelanger, dehydrierender Ernährung. Vielleicht wäre ein großer, saftiger Fuji-Apfel in diesem kritischen Moment der Not lebensrettend gewesen. Er hätte den Beginn der Überhitzung abwehren können. Wie wäre es mit einer saftigen Mango- oder Cantaloupe-Scheiben, die lebendiges Wasser und Glukose enthalten? Das ist es, was man auf lange Sicht braucht. So viele verschiedene Möglichkeiten.
Uns wird das Gegenteil beigebracht. Dass wir für die Ausdauer, sei es für eine körperliche Herausforderung oder einen langen Tag mit Besorgungen oder der Arbeit, Fett und Eiweiß brauchen, keine Kohlenhydrate. Uns wird beigebracht, dass die Leber durch Zucker geschädigt wird, aber mit Fett aufblüht. Dass das Gehirn bei Zucker den Geist aufgibt und Fett braucht, um zu funktionieren. Erst wenn es zu spät ist, stellst du fest, dass es eine leere Fehlinformation war. Dein Überleben hängt davon ab, welche Reserven du hast. Wie hydriert warst du vor dieser Wanderung? Wie dick war dein Blut zur gleichen Zeit? Wie viel Fett befand sich in deinem Blutkreislauf? Wie hoch war dein Glukose-Mangel? Wie hoch war der Mangel an Spurenelementen in deinem Gehirn? Die Gehirnreserven entscheiden darüber, wie schnell du nach Hause kommst. Oder ob du überhaupt nach Hause kommst. Gehirnreserven werden darüber entscheiden, in welchem Zustand du bist, wenn du dich aus dem Dickicht befreist hast.
Ich bin hier oben, ich bin verloren. Mir fehlt der richtige Proviant. Der Countdown läuft. Wie viel Zeit habe ich noch? Was bestimmt, wie viel Zeit ich habe? Wovon hängt es ab, ob ich es hier rausschaffe im Vergleich zu jemand anderem? Wir sollten auch fragen – wie viele toxische Schwermetalle sind in meinem Gehirn, die mehr Elektrolyte benötigen, um zu funktionieren, wenn ich jemand bin, der bereits unter ADHS oder Angstzuständen leidet? Oder bin ich jemand, der bereits leichte neurologische Symptome hat, sich aber gar nicht bewusst ist, dass das ein Problem des Gehirns ist. Es geht nicht so sehr darum, dass ich nicht in Form bin. Wie viel Muskeln habe ich? Das ist nicht immer ausschlaggebend dafür, wie lange du durchhalten wirst.
Du kannst ein drahtiger Mensch mit wenig Masse und Muskeln sein und dennoch mehr Reserven in deinem Gehirn haben, um länger durchhalten und ohne Verpflegung funktionieren zu können. Was dein Gehirn wirklich braucht, ist der nächste Teil der Medical Medium Heile-dein-Gehirn-Bücher. Sieh dir beide an, Heile-dein-Gehirn und Heile-dein-Gehirn-das Praxisprogramm. Sie sind jetzt erschienen. “Oh mein Gott. Oh lieber Gott, ich kann mein Auto sehen. Ich habe es geschafft. Ich werde nicht in den Wäldern sterben. Puh, ich brauche etwas zu trinken. Der ganze dumme Mist, den ich mitgebracht habe. Wenn ich das nächste Mal wandern gehe… ich werde nie wieder wandern gehen, wenn ich nicht die richtigen Sachen mitnehme. Wenn ich das nächste Mal wandern gehe, nehme ich die richtigen Sachen mit. Ich bin da oben fast gestorben. Ok, ich geh mir jetzt was holen!“
So viele kämpfen mit ihrem Gehirn. Was das Leben mit jedem Tag schwieriger macht. Die Hacks da draußen sind aus dem Ruder gelaufen. Doch das Geld dahinter bringt sie immer wieder zurück. Nie endende Enttäuschungen, egal welcher Gesundheitsprozess ‑vielleicht ist es das. Die Industrie versucht uns zu stabilisieren mit Medikamenten, die uns befähigen oder lähmen. Bis sich das Gehirn gerade so weit eingependelt hat, dass man wieder am Spiel des Lebens teilnehmen kann. Während man uns sagt, jetzt wirst du mehr als halb gesehen. Aber die ganze Zeit über, bist du niemals verrückt. Die Wahrheit ist, wenn es um chronische Krankheiten geht, war die medizinische Industrie schon immer träge.
Du erfährt es erst, wenn es zu spät ist. Du bist schutzlos und verletzlich. Vielleicht findet man es nie heraus, und der Zustand des Körpers beginnt sich zu verschlechtern. Die Leber gibt auf, die Nieren versagen, oder man hat einen Schlaganfall. Oder einen frühen Herzinfarkt, bevor überhaupt die Chance aufkommt, nach dem Wissen zu greifen, von dem du überzeugt warst, dass es da sein würde, wenn du es brauchst. Du erkennst nie, dass deine Gesundheitskrise darauf beruht, dass dein ganzer Körper den Preis für eine Welt bezahlt hat, die völlig verwirrt darüber ist, wie man das Gehirn schützt. Lasst uns das ändern. In den Heile-dein-Gehirn-Büchern lernst du dein Gehirn kennen wie nie zuvor. Was genau unsere Neuronen verunreinigt, schädigt, verletzt, behindert, beraubt, ausbrennt und einschränkt. Wie kommt es dazu? Und wie erklärt das unsere individuellen Erfahrungen und Kämpfe? Was genau entzündet, vernarbt und atrophiert unser Gehirn, und wie bedroht das unser Wohlbefinden? Das alles wird klar, wenn wir einen genaueren Blick ins Innere des Gehirns und des Nervensystems werfen. Mit diesem Wissen kannst du Unterstützung finden wie nie zuvor.
Quelle: Medical Medium Podcast
Deutsche Übersetzung: Sabine Menzel