Es gibt die Redewendung: Was hoch steigt, muss auch wieder fallen. Vielleicht hast du sie schon einmal gehört. Nun, das intermittierende Fasten oder Intervallfasten, bedeutet in etwa: Was hoch, hoch, hoch steigt, stürzt auch wieder ab. Es ist traurig und doch kann dieser sehr medial gehypte Trend nach möglichen anfänglichen Verbesserungen Jahre später in gesundheitlichen Krisen enden.
Intermittierendes Fasten – was ist da los?
Zunächst einmal hat niemand eine klaren Durchblick dabei, denn das Intervallfasten ist gar kein Fasten, sondern man isst nur intermittierend. Der Körper fastet nicht, nur weil man das Frühstück oder das Mittag- oder Abendessen auslässt. Der Körper geht nicht in einen Fastenmodus, es sein denn, er hat 24 Stunden lang keinerlei Nahrung und ausschließlich pures Wasser bekommen. Genauer genommen braucht er von Sonnenaufgang zu Sonnenaufgang und noch etwas darüber hinaus. Wenn die Sonne aufgeht und wir essen nichts, erwartet unser Gehirn dennoch, dass wir etwas essen. Es ist Tageszeit, unser Gehirn ist aktiv, wir sind lebendig, wir schlafen nicht. Das Gehirn befindet sich nicht im Ruhemodus, in dem es weniger Glukose benötigt. Es ist wach!
Da es auf Nahrung wartet und diese nicht erhält, sendet es eine Nachricht an die Nebennieren, und diese schütten Adrenalin aus, welches das Gehirn als Glukoseersatz nutzt. Das ist eigentlich keine gute Sache. Im weiteren Verlauf des Tages gibt es weiterhin auch keine Nahrung, keine Glukose. Der Adrenalinspiegel steigt weiter. Bei Sonnenuntergang rechnet das Gehirn nicht mehr mit Nahrung. Wenn dann der Morgen wiederkommt und die Sonne aufgeht, hat das Gehirn über 24 Stunden lang keinerlei Glukose bekommen. Es aktiviert die Nebennieren nicht mehr, schützt so diesen internen Mechanismus und schaltet in eine Art Schlafmodus, obwohl man wach ist. Jetzt ist der eigentliche Fastenmodus erreicht. Man läuft nicht mehr auf Adrenalinbasis und sollte eigentlich auch in einen Ruhemodus gehen, nichts tun, nichts denken, denn das Gehirn hat keinen Treibstoff mehr.
Der Begriff ‘intermittierendes Fasten’ ist somit also ungeeignet und zeigt, dass Fachleute die tatsächlichen Körperprozesse nicht kennen. Besser geeignet wäre der Ausdruck „Rücksichtsloses Essen“. Dies führt uns zum kurzzeitigen Nutzen des Intervallfastens und wie alles begann.
Jemand erkannte, dass, wenn er seine gewohnten fettreichen Mahlzeiten am Morgen wegließ, er sich einfach besser fühlte. Ohne Bagel, Käse, Wurst, Erdnussbutter, verbesserte sich sein Befinden. Dann aß er einfach später, um 13, 15 oder 18 Uhr. Dieser jemand, der nie größere gesundheitliche Probleme hatte, sondern einfach etwas in Form kommen wollte, und nebenbei gesagt, dieser jemand war ein Mann, keine Frau, dieser sagte, er fühlte sich klarer, könne sich besser konzentrieren und hätte mehr Energie. Klingt nach einem richtig guten Deal oder?
Was lässt man dabei aber außer Acht?
Zum einen läuft der Körper nach mehr als zwei bis drei Stunden ohne Nahrungsaufnahme zunehmend mit Adrenalin, das wie ein natürliches Amphetamin wirkt. Haben wir eine gute Konstitution, sind gesund und haben diese Reserve noch, sorgt das vorübergehend für Klarheit und ein Hoch. Zum anderen ist der Grund, weil man das Fett am Morgen und vielleicht sogar noch am Mittag weglässt. Kokosöl, Mandelmus, Avocado, Milch, Eier usw. All dies, was sonst gegessen wurde, fällt nun weg. Und dies ist es, was den eigentlichen Boost verschafft, nicht das Weglassen von Nahrung im Allgemeinen.
Einen großen Fehler, den viele beim Intervallfasten begehen ist, dass sie statt Nahrung viel Kaffee zu sich nehmen, vielleicht sogar mehr als sonst. Koffein ist eine Droge und führt zu noch mehr Adrenalinausschüttung durch die Nebennieren. Der Körper wird damit überflutet und dem Menschen erscheint es, als habe er dadurch Energie, was nicht stimmt. Man erhält Energie durch das, was das Koffein mit Gehirn und Nebennieren macht, und diese Energie ist eine falsche Energie, denn sie kommt nicht aus einer Brennstoff‑, einer Nahrungsquelle, sonders aus den Tiefen des Körpers und seinen Reserven, der kostbaren Energiequelle deines Körpers.
Es ist eine Energie, mit der man lieber nicht spielen sollte. Sie sollte eine tiefe Ressource sein, denn sie ist das, was uns am Laufen hält. Sie sollte für Regentage aufbewahrt werden, für Nöte und Stress, die auf uns zukommen. Sie ist für Konfrontationen vorgesehen, für die Geburt eines Kindes, für Kummer und Beziehungsprobleme, für all die verschiedenen Dinge, mit denen die Menschen hier auf der Welt zu kämpfen haben.
Diese wertvolle Reserve wird einfach weggeworfen, obwohl sie für unseren Schutz da ist. Und das alles wegen einer ziemlich schlechten Idee, die bestenfalls nur vorübergehend gesunden Menschen etwas bringt, wofür man aber Jahre später den Preis zahlt und nicht das ist, was unser Körper wirklich braucht.
Nahrung wegzulassen und stattdessen auf Adrenalin zu leben, kann zu Essstörungen führen, weil man dieses Adrenalinhoch langfristig nicht aufrechterhalten kann. Also stürzt man ab und beginnt zu essen, um die Nebennieren wiederherzustellen, nachdem das intermittierende Fasten langfristig auf die falsche Art und Weise durchgeführt wurde.
Die Menschen legen also ihre Gesundheit und somit ihr Leben in die Hände von sogenannten Experten, die, einfach gesagt, den Unterschied zwischen einer Melone oder Papaya und Nüssen nicht kennen und somit nicht genau wisen, warum du einen temporären Nutzen erhälst von einem fehlerhaften Konzept.
Wenn du am Morgen Nahrungsmittel einbringst, die keine Fette enthalten, zum Beispiel Zitronenwasser, Selleriesaft, Kokoswasser, Früchte, machst du etwas viel Besseres als Intervallfasten. Jedoch ist einer der Trends im Rahmen des intermittierenden Fastens, jegliche Art von Zucker vor allem aus dem Vormittag zu verbannen. Du würdest das Fasten brechen, was aber, wie schon erwähnt, nicht stimmt, denn du hast auch vorher nicht gefastet.
Fett am Morgen belastet die Leber. Sie muss ihre in der Nacht eingeleitete Selbstreinigung unterbrechen und wird dazu gezwungen, Gallenflüssigkeit zu produzieren. Gelöste Giftstoffe können dann nicht mehr ausgeleitet werden, sondern bleiben im Blutkreislauf und gelangen in die Organe und ins Gehirn.
Für die Aufrechterhaltung der Gesundheit sowie zur Heilung ist es also eine grundsätzlich gute Idee, Fette bis zum Mittag und noch besser bis zum Abend aus der Nahrung rauszuhalten. Und dies ist der eigentliche, verhängnisvolle Fehler, dass die Fette nicht als die eigentlichen Schuldigen anerkannt werden. Menschen, die durch das Intervallfasten Gewicht verlieren beispielsweie, wissen nicht, dass dies an der verminderten Fettzufuhr liegt.
Wenn eine Zufuhr von Fett lange genug ausbleibt, bewirkt das eine Verdünnung des Blutes und dies kann sich auf alle möglichen Symptome und Beschwerden lindernd auswirken. Unter anderem auf die Herzgesundheit, die auch damit zusammenhängt. Oder eine Erhöhung des Wachstumshormons, was als eines der Vorteile des intermittierenden Fastens angesehen wird. Auch hier bleibt die wahre Ursache im Dunkeln, denn der Mensch produziert die gleiche Menge an Wachstumshormonen, ob fastend oder nicht. Aber durch die fehlenden Fette im Blutkeislauf, die ansonsten diese Hormone absorbieren, werden sie nun im Blutbild sichtbar.
Angebliche gesundheitliche Vorteile des intermittierenden Fastens
Welche gesundheitlichen Vorteile werden darüber hinaus dem intermittierenden Fasten zugeschrieben?
Viele Menschen glauben, dass durch die Entlastung der Verdauung Energie eingespart wird, die dann der Regeneration und dem Fettabbau diene, was tatsächlich sein kann, wenn die Leber sich nicht mit fettreichem Blut beschäftigen muss. Nun steht die Energie zur Verfügung, die der Körper sonst für Fettverdauung aufbringen müsste. Auch hier braucht es dennoch nicht zwingend einen Verzicht auf Nahrung allgemein. Mit einem Safttag beispielsweise würde man das auch erreichen.
Weiter wird behauptet, Intervallfasten reduziere die Insulinresistenz. Wenn du morgens nichts isst, produziert deine Bauchspeicheldrüse nicht so viel Insulin. Du wirst eine geringere Insulinproduktion haben, weniger Insulinresistenz. Denn wenn morgens oder nachmittags fettreiche Lebensmittel gegessen werden, entstehen hohe Blutfettwerte, und hohe Blutfettwerte führen zu Insulinresistenz. Fett verhindert, dass die dringend benötigte Glukose ins Gehirn gelangt.
Entzündungen im Körper werden reduziert, ist eine weitere Behauptung. Auch dies ist möglich, denn man isst über einen längeren Zeitraum am Tag keine entzündungsförderlichen Nahrungsmittel wie Gluten, Milchprodukte, Eier, Mais, Soja. Unbekannt bleibt dabei meist die Ursache für Entzündungen. Und das sind Krankheitserreger, die durch diese Nahrungsmittel genährt werden. Auch weiterhin also kein Grund, auf Nahrung vollständig zu verzichten.
Es könne Alzheimer vorbeugen oder verhindern. Fragen, die man sich dabei stellen sollte, wären etwa: Gibt es überhaupt auf der Welt einen Fall, bei dem sich ein älterer Mensch mit Alzheimer wieder erholt hat, weil er für einen längeren Zeitraum auf Nahrung verzichtet hat? Wie viele ältere Menschen könnten eine längere Zeit hungern? Meist werden sie von Angehörigen oder Pflegepersonal betreut. Lassen diese sie dann so lange hungern? Um zu sehen, ob es sich verbessert? Und vor dem Hintergrund, dass nun auch schon jüngere Menschen eine Alzheimer-Diagnose bekommen – wie ist diese Krankheit nun zu betrachten?
Auch wenn intermittierendes Fasten nicht empfehlenswert ist, gibt es eine Möglichkeit, es dennoch auf eine gesündere Art und Weise zu praktizieren. Halte dich nach dem Aufstehen an Zitronen- oder Limettenwasser mit etwas Honig, Selleriesaft und Kokoswasser. So erhältst du wenigstens ein klein wenig Glukose. Du schützt dich auf lange Sicht und verlangsamst den Alterungsprozess. Lasse alle Aufputschgetränke wie Kaffee, schwarzen und grünen Tee, Energydrinks und Knochenbrühe weg.
Vier bis sechs Stunden nach dem Aufstehen sollte etwas gegessen werden, in Form von Früchten. Das Fett am Morgen wegzulassen, ist deine Rettung. So kann deine Leber die in der Nacht begonnene Selbstreinigung und Entgiftung fortsetzen, die Nebennieren bzw. Lebenskraft wird geschont und du rettest deine Bauchspeicheldrüse und dein Gehirn.
Du sorgst für gute Hydrierung, denn Intervallfasten trocknet den Körper sehr aus. So begrenzt du die Kalorienaufnahme, was das Fasten ja bezweckt, und feste Nahrung ist nicht dabei. All dies gewährt dem Körper eine Atempause bei der Fettverdauung, was auch die Medical Medium Morgenreinigung leistet, die abschließend betrachtet die gesündeste Form darstellt.
Bei all den bisher angesprochenen Punkten, gibt es noch eine weitere wichtige Auswirkung, die nicht ohne Berücksichtigung bleiben sollte. Dieser groß verbreitete Gesundheits-Trend wird mal wieder wie eine Universallösung präsentiert, als würden wir alle wirklich so funktionieren. Es ist die „One-Size-fits-all“-Mentalität (intermittierendes Fasten – eine Option für alle), von der wir geprägt sind, mit der wir oft auch unbewusst auf unser Leben schauen und mit der wir besonders die Verletzlicheren unter uns schwächen. Chronisch kranke Menschen, die sich an dem „One-Size-fits-all“ orientieren, die oft nicht wissen, dass ihre sogenannten Vorbilder nicht so krank sind wie sie selbst, und die ernsthafte Probleme bekommen können, wenn sie diesen Fasten-Hack praktizieren.
Junge Menschen, die in Essstörungen getrieben werden können und sich als Versager fühlen, wenn sie große Mühe haben auf Nahrung zu verzichten, sich aber mit denen vergleichen, die das scheinbar mühelos schaffen und sogar noch Energie für Sport und Fitness übrig haben, deren Haut sich verbessert hat und die abgenommen haben. Und kleine Kinder, die immer von uns Erwachsenen lernen und dabei abgucken, was nicht gesundheitsförderlich ist.
Und all das, weil Imperien auf dem intermittierenden Fasten aufgebaut wurden – auf dem Rücken dieser vulnerablen Gruppe in unserer Gesellschaft. Wenn Imperien entstehen, wird jedes Wort, jedes Schlagwort genutzt, um unter dem Deckmantel der Wissenschaft verkauft zu werden.
Quellen:
Anthony William: Heile dich selbst
Anthony William Podcast: Intermittent Fasting – The Downfall
Anthony William: Intermittent fasting done wrong. Live vom 23.10.21
Deutsche Zusammenfassung: Sabine Menzel